Oregano
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Oregano – Echter Dost

Oregano (echter Dost) oder Majoran sind die bekanntesten Arten der Gattung und für die meisten kaum zu unterscheiden. Wild wächst der Oregano das ganze Jahr über in unserer Natur. Die Gattung Origanum besteht aus etwa 40 Arten, die zum Teil in Varietäten oder Unterarten aufgeteilt sind. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler.

Wildkräuter – Magic 13

Für mich gehört der wilde Oregano zu den Magic 13 Wildkräutern. Wir können ihn das ganze Jahr sammeln. Ganzjährig die Blätter und im Sommer die Blüten und die Blätter. Er zählt zu den Würzkräutern, wir verwenden ihn also im Gegensatz zu den Salatkräutern eher sparsam. Aber eine handvoll an einem großen Salat darf es schon sein. Er wird sehr gut vertragen und seine Wirkungen sind bermerkenswert. Er wächst fast überall wo ihm die moderne Land- und Fostwirtschaft nocht Platz läßt und ist sehr anpassungsfähig. Wir können ihn auch leicht in der Kräuterspirale oder im Topf halten.

Oregano wirkt nicht nur über seine Inhaltsstoffe und seinen tollen und bekannten Geschmack, sondern seinen wunderbaren Duft. Ob frische oder getrocknete Blätter oder Blüten, einfach mal in der Hand zereiben, Augen schliessen, riechen und geniessen.

Ökologie

Oregano ist eine wichtige Pflanze besonders für Honigbienen und zahlreiche Schmetterlingsarten, welche ihn gerne besuchen. Oregano bevorzugt warme Standorte auf kalkhaltigem Boden. Er kommt in fast ganz Europa vor. In unseren Breitengraden besiedelt er oft Ränder von Wiesen, welche nicht gedüngt werden. Auch im Garten wächst er sehr gut und eignet sich für die Kräuterspirale.

Erscheinung

Beim Oregano handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze. Oregnao wächst auch wie die anderen Arten bis zu 70 Zentimetern hoch. Sein Wurzelstock verholzt oft und aus ihm treiben lange verzweigte Stängel. Charakteristisch ist ihr ausgeprägter herb aromatischer Duft und Geschmack.

Inhaltsstoffe

Oregano frisch – Durchschnittliche Nährwerte g/ 100g

Hier werden die Inhaltsstoffe erwähnt, welche in entscheidender Menge und Wirkung vorhanden sind. Die Zahl in Klammern gibt an wie viel Prozent mit 100g der Tagesempfehlung abgedeckt werden.

Energie 67 kcal
Fett 2
Kohlenhydrate 10
Zucker 1
Eiweiß 2
Ballaststoffe 3
Mineralien Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Schwefel
Spurenelemente Eisen (60%), Zink (11%), Kupfer (15%), Mangan, Selen, Cobald, Bor,
Vitamine A (45%), D, C (45%), B1, B2, B3, B5, B6, B7, E, K
Sonstige Oregano enthält ansonsten jede Menge sekundärer Pflanzenstoffe. Neben Gerbstoffen, Bitterstoffe, ätherischen Ölen vor allem Thymol und Carvacrol. Enthalten sind auch in wirkungsvoller Menge Flavonoide, Glucosinolate und Phenolcarbonsäuren.

Heilwirkungen Einsatz

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • pilzhemmend
  • immunmodulierend
  • Krebs hemmend

Appetitlosigkeit, Blähungen, Husten, Krampfhusten, Keuchhusten, Menstruationsbeschwerden, Mundentzündungen, Rachenentzündungen, Cellulitis, Ekzeme, Psoriasis, Verdauungsstörungen

Wirkstoffe

Thymol ist ein wichtiger häufig verwendeter  pharmazeutischer Inhaltsstoff in der Medizin, aufgrund des großen Wirkungsspektrum und auch der guten Studienlage. Übliche Darreichungsformen sind Lutschtabletten, Salben, Tabletten, Öle und Fette für Dampfbäder sowie Thymol haltige Drogen, die als Tee zubereitet werden. Thymol bzw. Thymol haltige Drogen (z.B. Oregano, Thymian) werden häufig zur Linderung von Erkältungsbeschwerden (grippale Infekte) sowie bei Bronchitis verwendet. Hier sind es vor allem die desinfizierende und immunmodulierende Wirkung, welche den Krankheitsverlauf von grippalen Infekten verkürzen kann. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von durch pathogene Pilze verursachten Erkrankungen. Hier sind u.a. Soor, eine Erkrankung die durch den Pilz Candida albicans hervorgerufen wird, zu nennen. Soor kann u.a. die Mundschleimhäute (Mundsoor) befallen, die sich u.a. weißliche Beläge auf Zunge und Gaumen bemerkbar machen kann.

Herz-kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in vielen Westlichen Ländern. Wichtige Ursachen sind Rauchen, Übergewicht und chronische Entzündungen im Körper. Diese Entzündungsreaktionen sind auch Ursache für die weit verbreitete Aterio Sklerose. In wissenschaftlichen Versuchen konnten die Öle carvacrol und thymol, wie sie in Oregano oder Thymian vorkommen, Entzündungswerte, Cholesterol und die Werte von Triglyceriden senken. Dies trägt entscheidend zur Vermeidung und Vorbeugung vor Aterio Sklerose bei.

Wie in allen Kreuzblütlern kommen auch im Oregano Glucosinolate vor, auch unter dem Namen Senfölglycoside bekannt. Sie wirken stark antikanzerogen durch Hemmung von Phase-I-Enzymen und der Induktion von Phase-II-Enzymen. So konnte wissenschaftlich die Senkung verschiedener Krebsarten wie Brustkrebs oder auch Lungenkrebs nachgewiesen werden. Auch die Senkung von DNS Schäden und die Einleitung des Zelltodes von Krebszellen konnte nachgewiesen werden.

In Oregano sind weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide enthalten. Ihnen konnten ähnliche Wirkungen nachgewiesen werden. Zusätzlich sind sie verantwortlich für eine starke antioxidative Wirkung. Die Untersuchungen der sekundären Pflanzenstoffe auf unsere Gesundheit und auf Zivilisationskrankheiten steht noch am Anfang. Sie rückt allerdings immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. So können wir hier auch nur einen kleinen Hinweis und Einstieg in dieses weitreichende Thema geben.

Viele sekundäre Pflanzenstoffe besitzen in geringer Dosis, so wie sie in Pflanzen vorkommen, positive biologische Eigenschaften. Bei In-vitro-Untersuchungen, als Medizin oder Nahrungsergänzung eingenommen und besonders in hoher Dosierung, können allerdings auch toxische Wirkungen auftreten. Zudem wird ihre Wirkung noch durch den sog. Matrixeffekt mit anderen sekundären Pflanzenstoffen moduliert. Also immer und lieber frisch und gut gekaut das tolle Kraut.

Verwendung/ Ernährung

Während wir im Winter mehr die Blätter am Salat essen, können wir im Sommer die Blätter und aromatischen Blüten essen. Sie haben den typischen Oregano Geschmack und passen perfekt zu regionalem Obst wie Apfel und Birne. Auch frisch auf der Pizza schmeckt er viel besser als die getrocknete Variante, wie ihn die meisten als Oregano auf der Pizza kennen. Frisch direkt aus der Natur zusammen mit einem Apfel gegessen, ist dies schon eine vollwertige und sättigende Mahlzeit. So zu uns genommen und gut gekaut nehmen wir immer die richtige Dosis zu uns.

Im Saft, Smoothie oder Smoothiebowl

Eine Handvoll Blätter und Blüten passen also perfekt zu einheimischen Obst in Säften, Smoothies aber auch einfach klein gezupft als topping über Smoothiebowls. Blüten sehen im Sommer zudem toll aus auf jeglichen Bowls, denn das Auge ist ja mit. Mehr zu Smothies und Smoothiebowls könnt ihr hier lesen.

Ölauszüge

Nicht nur in der Medizin oder Naturkosmetik können wir Ölauszüge einsetzen, auch im privaten Bereich sind sie einfach herzustellen und finden eine breite Anwendung. Dazu nimmt man 50 – 100g frisches Kraut pro Liter Öl. Wir verwenden gerne bestes und kalt gepresstes Olivenöl dazu. Mediterrane Kräuter wie Oregano, Thymian oder auch Salbei und Rosmarin setzen sich sehr gut durch gegen den Olivengeschmack. Bei nicht so geschmacksstarken Kräutern kann man auch andere, neutralere Öle wie Rapsöl verwenden.

Oregano Speiseöl

Das frische Kraut wird dann bis zu 8 Wochen in der Sonne ausgezogen. So bekommt man ein einzigartiges Oregano Mazerat mit hohem Wirkungsspektrum und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wir bei naturARTen haben da eine einzigartige Methode entwickelt. Gut verdünnt mit Olivenöl bekommt man ein wohlschmeckendes Speiseöl. Mit diesem kann man sogar braten und kochen. Ideal über Salat aber auch zu Gemüse oder über Kartoffel schmeckt es sehr gut. Auf Grund seiner verdauungsfördernden Inhaltsstoffe, wirkt es sehr wohltuend nach dem Essen. Als Zugabe in Zubereitungen wie Aufstrichen, Pesto oder ähnlichem trägt es dazu bei Lebensmittel länger haltbar zu machen. Dies konnte in etlichen Versuchen nachgewiessen werden. Wir selbst verwenden es bei naturARTen , neben Thymian und Chiliöl, an unseren Pestos.

Das Mazerat läßt sich sehr gut in selbst gemachter Zahnpasta sowie in selbstgemachter Naturkosmetik einsetzen. So lassen sich Salben rühren, Körperöle oder auch Badesalze mit Oregano Mazerat herstellen. Meist kommt es mit anderen Mazeraten wie Thymian oder Salbei zum Einsatz. So bekommt man ein noch breiteres Wirkungsspektrum und einen runderen Geschmack.

Sonstige Verwendungen

Im alten Ägypten wurden Thymol und Carvacrol in Form von Thymian- und Oreganozubereitungen wegen der bakteriziden und fungiziden Eigenschaften zur Konservierung von Mumien benutzt.

Thymol zeichnet sich einerseits durch eine starke desinfizierende Wirkung aus, andererseits durch seinen angenehmen Geschmack. Daher werden Pflanzen wie Oregano, Thymian, Salbei und Rosmarin oft in natürlichen Mundwässern oder Zahnpasta eingesetzt .

Auch wird Thymol in alkoholischer Lösung oder Öllösung zur Hautdesinfektion beziehungsweise lokal gegen Hautpilze eingesetzt. Es wird zum Beispiel als Bestandteil von Vaginalkapseln oder zur Behandlung von Mundhöhlenpilz bei AIDS-Patienten eingesetzt. In der Veterinärmedizin wird Thymol ebenfalls seit vielen Jahren zur Behandlung von Hautpilzinfektionen, aber auch als Verdauungsförderer verwendet. In der Bienenpflege findet Thymol eine Anwendung als Wirkstoff gegen Milbenbefall.

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Sekundäre Pflanzenstoffe, Wildkräuter – Natürliche Quelle sekundärer Pflanzenstoffe, Wildkräuter magic 13

Quellenverzeichnis

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Rodriguez-Garcia, I., Silva-Espinoza, B. A., Ortega-Ramirez, L. A., Leyva, J. M., Siddiqui, M. W., Cruz-Valenzuela, M. R., Gonzalez-Aguilar, G. A., & Ayala-Zavala, J. F. (2016). Oregano Essential Oil as an Antimicrobial and Antioxidant Additive in Food Products. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 56(10), 1717–1727. https://doi.org/10.1080/10408398.2013.800832
Anne Schüller. (2017). Untersuchungen zur antibakteriellen Wirkung eines senfölhaltigen Pflanzenpräparates (Angocin® Anti-Infekt N) auf mundpathogene Keime [Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau]. https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:11613/datastreams/FILE1/content
Watzl, B., & Leitzmann, C. (2005). Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln: 61 Tabellen (3., unveränd. Aufl). Hippokrates.
Dauer, A., Metzner, P., & Schimmer, O. (1998). Proanthocyanidins from the bark of Hamamelis virginiana exhibit antimutagenic properties against nitroaromatic compounds. Planta Medica, 64(4), 324–327. https://doi.org/10.1055/s-2006-957443

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