Gerste-Sprossen
Gerste-Sprossen

Gerste Sprossen

Sprossen – Das Wunder des Keimens nutzen

Süßgräser wie Gerste, Weizen oder Roggen sind seit langem wichtige Grundnahrungsmittel vieler Kulturen. Nachweise zeigen, dass Getreide wie Gerste schon vor 15000 Jahren im Vorderen Orient angebaut wurde. Als Menschen sesshaft wurden beschäftigten sie sich auch mit neuen Methoden der Nahrungsbeschaffung. Mit dem Ackerbau hielten auch Züchtungsmethoden Einzug in unsere Kulturen. Man erkannte Vorteile bestimmter Pflanzen und vermehrte diese gezielt. Meist wurden allerdings positive Anbaumerkmale wie leichtes ernten bevorzugt. Wildes Getreide reift nicht nach Wunsch des Menschen, sondern richtet sich nach natürlichen Vorgaben. In 15000 Jahren trieb der Mensch dies auf die Spitze und so finden sich heute überwiegend Sorten, welche auf eine Bestimmte Branche zugeschnitten sind in den Regalen. Besonders betroffen davon sind Weizen, Gerste oder auch Roggen. Getreide wird vor allen bei der Herstellung von Brot, Bieren oder zur Verfütterung an Nutztiere angebaut. Etwa 20% der Welternte gehen in die Malzherstellung durch Gerste Sprossen.  So sind die heutigen Züchtungen auch darauf optimiert. Sie verfügen über einen sehr hohen Kohlenhydratanteil.

Beim Keimen der Gerste wird die Stärke sehr schnell in ein Zuckergemisch umgewandelt. Dieser ist für die Herstellung von Alkohol wichtig. Beim Keimen können wir uns dies zu Nutze machen. Schon nach wenigen Tagen schmeckt der Gerstenkeimling wunderbar süß und kann als natürliche Süße bzw. als Grundlage leckerer Müslis dienen.

Gerste Sprossen – Durchsch. Nährwerte g/ 100g

Energie320 kcal
Fett2
Kohlenhydrate65
Zucker0
Eiweiß10
Ballaststoffe10
Mineralien Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid, Schwefel , Phosphor
Spurenelemente Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Selen, Jod, Silizium
Vitamine A, C, B1, B2, B3, B5, B6, B7, E
SonstigeIodid

Gerste Sprossen – Gesundheit

Gerste und Hafer haben es in den letzten Jahren vor allem wegen ihrer gesunden Ballaststoffe in die Gesundheitsschlagzeilen geschafft. Besonders ein Vertreter der löslichen Ballaststoffe hat sich hier hervorgetan, das Beta-Glucan. Auch hier gab es einen regelrechten Hype. Unterstützt hat hier die Aufnahme in die Health-Claims-Verordnung des Europäischen Parlaments über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln.

Seit es diese Verordnung gibt, entwickeln viele Hersteller nur noch nach den Aussagen dieser Verordnung, um sich von Konkurrenten abzusetzen und mehr Umsatz zu machen. Der Gesundheit der Verbraucher ist das meist wenig dienlich. So darf lauf Health-Claims-Verordnung mit folgender Aussage geworben werden „Der Verzehr von Beta-Glucanen aus Hafer oder Gerste als Teil einer Mahlzeit trägt zur Reduktion des Blutzuckerspiegels nach dem Essen bei“.

Beta-Glucan übt beim Typ-2-Diabetiker eine blutzuckersenkende Wirkung aus, die mit einer Verbesserung der Insulinantwort verbunden ist. Hintergrund ist vermutlich die Eigenschaft des Beta-Glucans, die Viskosität des Nahrungsbreis in Magen und Darm zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wird auch oft die durch das Beta-Glucan ausgelößte längere Verweildauer des Nahrungsbreies im Magen erwähnt, welche eine verzögerte Entleerung mit dem Effekt einer länger anhaltenden Sättigung bewirkt.

Übergewicht, Diabetes, Rheuma

über die Erhöhung bestimmter Ballaststoffe in Getreiden anzugehen, ist wie das Pferd von hinten aufzäumen. Man erreicht eine kurzfristige Abnahme der Symptome und auch Erfolge im z.B. Abnehmen, doch erkauft man sich diese mit einer weiter ungesunden Grundernährung. Erfolgversprechender ist hier das Getreide vor dem Verzehr zu keimen, die Menge zu reduzieren und den Wasseranteil der Nahrung über z.B. Obst oder Trinken zu erhöhen. Mehr dazu auch im Kapitel Natürliche Ernährung.

Durch Keimung steigt die Menge an wertvollen Antioxidantien wie Polyphenole, Rutin, Quercitin und Vitamin C enorm an. Polyphenole gelten als gesundheitsfördernd und einige wirken antioxidativ, entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Sie schützen unsere Zellen vorfreien Radikalen und verlangsamen die Zelloxidation.

Einsatzgebiete Gerste Sprossen

  • Diabetes
  • Übergewicht
  • Antioxidative Wirkung
  • Entzündungshemmend
  • Krebsvorbeugung
  • Rheuma

Keimung Gerste Sprossen

Da die Spelzen der Gerste schwer zu kauen sind und ein unangenehmes Gefühl beim Kauen auslösen können, ist die Nacktgerste zu bevorzugen. Hier wurden die Spelzen mechanisch entfernt bzw. es gibt extra Züchtungsformen ohne Spelzen. Besonders bei Müsliflocken macht sich dies positiv bemerkbar.

Die Samen 6- 8h in Wasser einlegen und dann zum Keimen bringen. Sie lassen sich im großen Glas leicht in größerer Menge ziehen. Schon nach drei Tagen können die ersten Keimlinge geerntet werden.

Gerstengras

Seit dem Aufkommen sogenannter Superfoods hat auch Gerstengras, neben Weizengras, einen regelrechten Hype erfahren. Unglaubliche gesundheitliche Versprechen der verschiedensten Hersteller und die Generation Smoothie haben den Markt für Grasprodukte explodieren lassen. Sehr beliebt Gerstengraspulver. Es hat den Vorteil, dass es lange haltbar und leicht zu dosieren ist.

Gerstengras
Gerstengras

Zum Züchten von Gerstengras gehen wir ähnlich wie bei Keimlingen vor. Nach dem Wässern geben wir diese allerdings in ein flaches Gefäß mit nährstoffreicher Erde bzw. Substrat. Diese gibt es fertig im Blumenladen zu kaufen bzw. ein bisschen vom Maulwurfshügel aus dem Garten tut es auch. Die Erde vor dem Einpflanzen gut wässern, so wie wir es auch von Blumen oder sonstigen Pflanzen kennen. Danach die einzelnen aktivierten Samenkörner mit ein paar Millimeter Abstand in die feuchte Erde drücken. Nachdem das erste Grün kommt auf die Fensterbank ins Licht stellen und immer gut feucht halten. Je nach Jahreszeit kann nach 10 – 12 Tagen wunderbares Grün geerntet werden.

Ernährung Gerste Sprossen

Frisch gekeimte Gerste eignet sich hervorragend als Sprossen über Ihren Salat oder Topping für Sandwiches. Getrocknet und/ oder geflockt eine natürlich Süße und gesunde Grundlage für jedes Müsli.

Geschmack

Süß, leicht würzig

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Sekundäre Pflanzenstoffe, Sprossen Magic13, Vorteile Keimen 3

Quellenverzeichnis

Benincasa, P., Falcinelli, B., Lutts, S., Stagnari, F., & Galieni, A. (2019). Sprouted Grains: A Comprehensive Review. Nutrients, 11(2). https://doi.org/10.3390/nu11020421
M., Marton, Zs., Mandoki, Zs., Csapo-Kiss, & J., Csapo. (210 C.E.). The role of sprouts in human nutrition. A review. http://www.acta.sapientia.ro/acta-alim/C3/alim3-5.pdf

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